16.01.2009: Ein Trainings- und Turnierwochenende in der Schweiz

Bericht: Boule Weekend Biel-Montreux vom 09.-11.01.2009

 

 

Freitag, der 09.01.2009 in Weiterstadt bei Darmstadt, 11:45 Uhr: 6 Spieler aus dem Jugendkader treffen sich mit Hendryk Wagener, dem Hess. Jugendwart und Dirk Hillmann, dem Hess. Jugendkaderbetreuer, um in der Schweiz ein Trainingswochenende mit abschließendem internationalen Turnier in Montreux zu besuchen.

Die Jugendmannschaft besteht aus 3 Cadet-Spieler: Ann-Kathrin-Weißbäcker, Louis Maecker und Paul Becker und 3 Junior-Spielern: Jasmin Gimbel, André Wagener und David Roth. Die beiden Autos werden komplettiert von Sabine Wagener, die die Betreuung der Cadets an diesem Wochenende übernehmen wird und den beiden Eltern Achim Weißbäcker und Holger Gimbel.

 

Vollbeladen geht es reibungslos in den Süden, die kurzweilige Autobahnfahrt wird bei bester Stimmung schnell hinter sich gebracht, so dass die Hessische Equipe pünktlich im Boulodrome Omega in Biel eintrifft. Nachdem das Bettenlager oberhalb des Bouodromes in Rekordzeit bezogen wird, werden die ersten Kugeln mit den schon in der Halle befindlichen Spielern aus der Schweiz und aus Baden-Württemberg geworfen. Nach der Begrüßung und dem Abendessen steht die erste Trainingseinheit an: Triplette-Roulette; die Triplette-Mannschaften spielen jeweils nur eine Aufnahme gegeneinander und rotieren dann je nach Sieg oder Niederlage auf die benachbarte Bahn und treffen dort auf ihren nächsten Gegner. Diese abwechslungsreiche Spielvariante zieht sich bis in die Abendstunden und wird um 22:00 Uhr beendet, da zu diesem Zeitpunkt das Boulespielen eingestellt wird und die Spieler die Halle verlassen müssen: „Nachtruhe“! Zumindest sind keine Boulekugeln mehr zu hören, dafür aber diverse andere Freizeitbeschäftigungen wie Schlafsackhüpfen . . .

Der nächste Morgen begann viel zu früh, aber nach einem Frühstück waren alle Spieler fit und so ging es an den eigentlichen Trainingstag, der vom Landesverband Baden-Württemberg geleitet wurde. Um richtig munter in den Tag zu starten, gab es bei eisiger Kälte im Schnee im nahe gelegenen Waldstück joggen, walken und Gymnastik. Anschließend wurden in der Halle verschiedene Trainingsstationen aufgebaut, die von allen Teams in Zusammenarbeit mit ihrem jeweiligen Coach durchlaufen werden mussten. Die einzelnen Trainingsstationen wurden dann zum Abschluss von einem Spieler aus dem jeweiligen Triplette nochmals gespielt, jedoch diesmal mit entsprechender Punktebewertung. Die Gesamtwertung setzte sich aus den sechs verschiedenen Stationen zusammen, die jeweils vom Mannschaftsbetreuer notiert wurden. Ziel war es nicht unbedingt den höchsten Punktestand zu erzielen, als vielmehr die Wurftechniken zu optimieren und durch Beobachtung anderer Spitzenspieler zu lernen. Der Nachmittag wurde durch einzelne Spiele unter Turnierbedingungen weitergeführt, bevor der Standortwechsel ins ca. 140 Km entfernte Montreux anstand.

In Montreux wurden wir in einem Landschulhaus untergebracht, im Vergleich zur Übernachtung im Boulodrome in Biel richtig komfortabel. Zweibettzimmer, fließendes Wasser und sogar Betten waren vorhanden. Nach der ersten sehr kurzen und turbulenten Nacht, waren alle Spieler früh in ihren Zimmern, um am Sonntag zum eigentlichen Highlight des Wochenendes dem Jugendturnier in Montreux in bester Form zu sein.

Morgens um 07:30 Uhr setzte sich die Autokarawane in Bewegung, um ins Boulodrome nach Montreux zu gelangen. In der Halle wurde ein kurzes französisches Frühstück eingenommen, bevor sich die Cadets in eine benachbarte Halle zum „Concours international Cadet de la Tour-de-Peilz“ begeben mussten, da die Kapazität in der zwar wunderschönen, aber sehr kleinen Halle nicht ausreichte. Die Juniors verblieben zum „Bouchon d`Or Junior de Montreux“.

Bei den Cadets traten 17 Mannschaften an, aufgeteilt in 3 Poules. Gespielt wurde mit einem Zeitlimit von 35 Minuten. Das junge Hessische Cadet-Team, noch vollkommen unerfahren im Kaderspielbetrieb und erst recht auf internationalem Boden, war zu Spielbeginn völlig durch den Wind. Daher gingen die ersten beiden Spiele gegen Vaud 2 und Cluses jeweils zu 3 verloren. Bei eingehender Teambesprechung mit Seelenmassage einigten sich Coach und Mannschaft darauf, dass das oberste Ziel in diesem Turnier das Sammeln von Erfahrung in Verbindung mit Spaß am Spiel sein soll. 2/3 des Teams spielten in 2008 noch in der Kategorie Minimes.  Gesagt – getan, der nächste Gegner SAP 1 konnte den Hessen absolut nichts entgegen setzen.Wie ausgewechselt riefen alle drei die von ihnen gewohnte Leistung ab und gewannen 13:1.

Nach der Mittagspause sahen wir uns dem späteren Sieger dieses Turniers gegenüber, Champvans 1. Offensiv startete Hessen in dieses Spiel und gewann nach Zeitablauf 10:7. Letzter Gegner in der Vorrunde war Besancon 1. Das Spiel nahm einen eigenartigen Verlauf. Der Gegner, ohne erkennbaren Tireur, schaffte es dennoch die Begegnung zäh und langatmig zu gestalten. Nach Zeitablauf gewannen wir mit nur 5:3. Nach einigen bangen Minuten stand fest, das Hessische Team lag im direkten Vergleich auf Platz 3 im Poule und spielte als bestes 3. Team aus allen Poules im Viertelfinale.

Baden Württemberg 1 war der nächste Gegner und bei den kleinen Hessen setzte der Spielblues ein. Nachdem auch noch während des Spiels Tränen im Hessenlager zu trocknen waren, war die Luft erst einmal raus und wir mussten leider 5:13 die Fahnen streichen. Bereits weit mehr erreicht, als vom Coach erwartet, war nun noch ein letztes Spiel um den 5. Platz zu bestreiten. Baden Württemberg 2 galt es zu besiegen. Auch bei dieser Mannschaft lagen die Nerven blank, zwei Spieler ebenfalls im vorherigen Spiel in Tränen aufgelöst, fanden nur mäßig ins Spiel. Beim 10:7 für BaWü kam der Abpfiff. BaWü war leer und Hessen hatte 2 Punkte liegen und noch 2 Kugeln auf der Hand. Paul spielte die erste Kugel durch. Vom Coach aus dem Kreis geholt und nach einigen wenigen beruhigenden Worten erneut ins Spiel geschickt, kam die dritte Kugel exakt gespielt mit Punkt zum Ausgleich und somit zu einer weiteren Aufnahme. BaWü, den Sieg bereits sicher geglaubt, verlegte auf Hessens erste Kugel vier Kugeln, nachdem der Tireur 2 Fehlschüsse hatte. 11:10 für Hessen und somit 5. Platz für die 3 kleinen Neulinge im Hessischen Kader. Stolz beim Coach Sabine und große Freude bei den Kindern. Nicht unerwähnt darf die hervorragende Tireurleistung von Paul Becker aus Kirtorf bleiben. Seine Trefferquote lag bei ca. 85-90%.

 

Die Juniors waren leider nicht so erfolgreich, wie die Cadets. Bei 18 teilnehmenden Mannschaften gab es ebenfalls 3 Gruppen à 6 Teams. Auch hier spielte jeder gegen jeden.Ein Zeitlimit von 37 Minuten je Partie stellte erhebliche taktische Anforderungen an die Teams, sowie diverse Sonderregeln, die scheinbar nur in Montreux gelten.

Die ersten beiden Spiele mussten gegen die späteren Drittplazierten und sogar Sieger des Turnier bestritten werden, so sahen leider auch die Endergebnisse aus. Gegen die Mannschaft aus St.Claude (F) konnte unsere Mannschaft nicht richtig ins Spiel kommen, zu stark war der Gegner und der Druck, der auf David, Jasmin und André lastete, so dass ein 5:13 letztendlich gerechtfertigt war. Ebenso ging das zweite Spiel gegen den Turniersieger Machilly (F) verloren, sogar noch deutlicher mit 1:13. Trotz guter Leistung der hessischen Mannschaft, Wechsel an der Tireur-Position und starker mentaler Einstellung, war gegen diesen Gegner leider „nicht mehr zu holen“.

Unglücklicher verlief das dritte Spiel gegen die Mannschaft aus Jura (S); diese Mannschaft war schon aus dem Training an den vorangegangenen Tagen bekannt und durchaus eine „lösbare Aufgabe“. Leider hatten sich unsere Drei anscheinend in den beiden vorangegangenen Spielen so sehr verausgabt, dass nichts mehr lief. Kugeln wurden festgehalten, Löcher gestreut und trotz mittelmäßigem Gegner kein Mittel gefunden das Spiel herumzureißen: 4:13!

Direkt im Anschluss ging es in die nächste Partie gegen BaWü 2 (D) und David, André und vor allem Jasmin waren wie ausgewechselt; endlich ihr Spiel! Und so lief es glatt zum 9:3; die Partie wurde durch Überschreitung des Zeitlimits vorzeitig abgebrochen – der erste Sieg für Hessen.

Leider mussten wir ausgerechnet jetzt die Mittagspause einlegen, aber so sah es der Spielplan vor, 90 Minuten essen, trinken und warten auf den nächsten Gegner und als es dann wieder so weit war, war die gute Form des siegreichen Spiels gegen BaWü 2 wieder verflogen.Gegen die Mannschaft Nyonnaise (S) setzte es im letzten Gruppenspiel eine überflüssige 4:9 Niederlage, so dass in den Platzierungsspielen lediglich um Platz 15. und 16. gespielt werden konnte; wieder gegen Nyonnaise (S). Also Mannschaft wieder motivieren und Revanche und zum Abschluss gelang doch noch ein zweiter versöhnlicher Sieg mit 11:8 und Platz 15. in der Gesamtwertung.

Bei der anschließenden gemeinsamen Siegerehrung der Cadets und der Juniors wurde alle Spieler für ihre Leistungen geehrt, sie erhielten Sachpreise und diverse Sonderpreise für den ersten Carreau und den ersten Biberon einer Spielrunde (Paul Becker: zwei Sonderpreise „Carreau“ und Jasmin Gimbel: ein Sonderpreis „Biberon“). Unsere Spieler nahmen sicherlich viele Eindrücke und enorme Erfahrung des Trainings- und Turnierwochenendes mit nach Deutschland zurück, welches spät in der Nacht gegen 01.00 Uhr (Montag) endete.

Vielen Dank an unsere Kids für die klasse Leistung und die tolle Stimmung – es hat Spaß gemacht! 

Dirk und Sabine

 

Zum Schluß noch 2 Links, einer aus Montreux mit ein paar Bildern und Ergebnislisten: http://www.boulodrome-montreux.ch/start.htm  Dann noch die Eindrücke von einem mitgereisten Papa: http://boule-dieburg.de/content/view/187/134/