Wir bauen einen Bouleplatz

Das Mindestmaß für ein Spielfeld ist 12×3 m, ideal wären 4 x15 m. Mehrere Spielfelder können zusammenhängend als eine große Spielfläche erstellt werden und so einen Bouleplatz (Boulodrom) bilden.

Wer später einen gut bespielbaren Bouleplatz haben möchte, sollte beim Anlegen nicht nur darauf achten, dass der Schichtenaufbau annähernd eingehalten wird, sondern auch darauf, dass der frisch angelegte Platz möglichst nicht sofort bespielt wird. Besser ist, den Platz noch ca. 14 Tage lang liegen zu lassen, täglich zu wässern und noch mehrmals zu plätteln. Ganz wichtig ist das Wässern, damit sich die Schichten gut miteinander verbinden und somit auch jede einzelne Schicht gut verdichtet wird. Bis Ihr Platz dann wirklich fest und relativ hart geworden ist, vergeht schon noch einige Zeit. Dies wird dann Ihr regelmäßiges Spielen und Naturregen erledigen. Ist Ihr Platz dann mal “eingespielt”, bedarf er im Prinzip keiner Pflege mehr.

Unterschiedliche Plätze:

Wenn sie aufgrund der Größe Ihrer späteren Bouleanlage die Möglichkeit haben, legen Sie ruhig verschiedene Terrains an. Gemeint ist damit, dass Sie z.B. die oberste Auflage variieren können: Körnung und Menge des Splits oder Kieselsteinchen. Und bauen Sie ruhig Unebenheiten, Wellen, leichtes Gefälle mit ein, damit Sie für Trainingszwecke unterschiedliche Terrains haben, die auch unterschiedlich anspruchsvoll zu spielen sind. Denn Sie werden sich wundern, wenn Sie mal bei anderen Clubs spielen, auf welch’ verschiedenartige Terrains Sie dann stoßen werden. Die Spanne reicht von topfebenen Plätzen bis hin zu Plätzen, wo mitten in den Plätzen dickste Steine, heraus stehende Wurzeln, Gulli-Deckel oder sonstige Hindernisse und Behinderungen den Lauf Ihrer Kugel beeinflussen können.

Tennisplätze :

Tennisplätze (Rotascheplätze), die nicht mehr genutzt werden (können), eignen sich hervorragend, denn es reicht, wenn Sie nur noch als Auflage eine hauchdünne Schicht feinkörnigen Splits darauf verteilen. Fertig. Die Farbe des Untergrundes spielt nun wirklich keine Rolle, aber der Untergrund und Aufbau eines Tennisplatzes mit seiner Drainage ist ideal.

1. Wassergebundene Decken haben sehr niedrige Baukosten,
2. sie sind für Fußgänger, Radfahrer und (gelegentlichen langsamen) PKW-Verkehr hervorragend geeignet (und natürlich für Boulespieler).
3. Wenn sie benutzt werden, brauchen sie keine Pflege, weil nichts wächst. Sie sind somit günstiger als eine Pflasterfläche, die repariert und deren Fugen gelegentlich neu gesandet werden müssen.

Leider werden wassergebundene Decken oft fehlerhaft hergestellt (z.B. wird die Deckschicht abgerüttelt / oder mit unnötig starkem Unterbau versehen, der die Baukosten steigen lässt / oder mit ungeeignetem Schotter hergestellt, der keine ausreichende Verzahn- und Versickerwirkung hat etc. etc.). Dadurch steigen sowohl Bau- als auch Reparatur- und Unterhaltskosten. Das sollte aber die Ausnahme sein.

Natürlich gibt es auch Perfektionisten, die wassergebundene Decken jährlich warten lassen. Aber gerade für Bouleplätze ist das doch völlig überflüssig. Leichte Kuhlen, Erhebungen oder geringfügig unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit machen den Platz doch erst reizvoll.

Und hier die etwas präzisere Bauanleitung für gelegentlich befahrene Wege, Park- und Bouleplätze:

  • Mutterboden bzw. Kies- und Schuttoberflächen abräumen und abfahren
  • als Unterbau: Schotter 15-20cm aufbringen (sehr geeignet ist Kalkschotter 0/32 bzw. 0/16) Wenn mehrere LKW-Ladungen kommen: untere Schicht ca. 2/3 der Gesamthöhe: 0/32 grob planieren, darauf die  obere Schicht 0/16)
  • Wenn schluffiger Boden vorhanden ist und die Fläche größer ist und ggf. für häufige Befahrung ausgelegt sein soll, kann der Unterbau auch stärker werden z.B. 30 cm (ist aber für Bouleplätze absolut unnötig)
  • Schotter erdfeucht einbauen und planeben verteilen (mit Schaufel oder Minibagger). ggf. leicht bewässern (Sprühregen), damit die Feinteile nicht alle nach unten gewaschen werden. Leichtes Gefälle zur Entwässerung beachten (ca. 2%, mehr ist möglich aber 5-6% sollten auf keinen Fall überschritten werden). Der Unterbau sollte verdichtet werden, für Bouleplätze genügen Walzen.
  • Fläche am besten mehrer Tage stehen lassen. Am besten ist es, wenn´s zwischendurch mal leicht regnet.
    Wenn man einen etwas anspruchsvolleren Bouleplatz mit kleinen Steinchen möchte, ist der Platz jetzt schon fertig. Wenn hingegen auch mal gekullert werden soll, empfiehlt sich eine Deckschicht.

    • Deckschicht: Schotter ca. 3-4cm (auch hier ist Kalkschotter sehr geeignet, und z.B. 0/8, wer´s noch feiner möchte: 0/5) Je nach Steinbruch muss man jedoch aufpassen, weil er z.T. zum Kreiden neigt und der weißen Staub an den Füßen haftet, dann sollte noch eine Deckschicht Feinsplitt drauf (höchstens 0,5cm)
    • Die Deckschicht wird auf den unverdichteten Schotter aufgebracht, gleichmässig verteilt und nur minimal verdichtet (mit Handwalze, notfalls auch nur mit dem Schaufelrücken. AUF KEINEN FALL die Fläche abrütteln oder mechanisch verdichten.
    • Fläche wieder erdfeucht wässern und mehrere Tage unbenutzt lassen: FERTIG

Der Herstellungspreis pro m² ist abhängig davon, welche Eigenleistungen erbracht werden können (z.B. Aushub, Materialverteilung). Die reinen Materialkosten sind absolut überschaubar. 

Unterbau: Kiesmenge ca. 7 m³ / Spielfeld (ca. 11 t) , je nach Tagespreis ab 30-35,- €  /t plus Anlieferung (Stand 03.2021).

Deckschicht:  ca.1,3 m³, Gewicht und Preis je nach Anforderung und Material 30 – 60,-  € / t .

Wenn man das ganze Paket von einer Firma fix und fertig bauen lassen möchte, einfach mit diesen Daten ein Angebot einholen, den die Preise können von Region zu Region schwanken.