30.09.2008: EuroCup in Mannheim
In der ersten Runde standen zwei Triplettes auf dem Programm. War es die Nervosität der Mannheimer oder die Überlegenheit der Spielerinnen und Spieler von D.U.C. de Nice? Im Triplette Mixte stand es nach zwei Aufnahmen bereits 0:9 aus Sicht der Sandhofener. Jetzt endlich gelang der erste Punkt und damit die Fannyabwehr. Aber nach zwei weiteren Aufnahmen war diese Partie beendet – 13:1 für das Team aus Nizza. Das zweite, parallel stattfindende Triplette versprach zu diesem Zeitpunkt noch mehr Ausgeglichenheit. 1:3 als Zwischenstand ließ Erwartungen blühen. Doch dann ging es sehr schnell: zuerst vier Punkte und anschließend noch drei Punkte für die Franzosen. Nicht lange nach der ersten Partie endete auch das zweite Triplette mit 13:1 für das Team aus Frankreich. Sandhofen ging mit einem 0:2-Rückstand in die Pause.
In der zweiten Runde standen drei Dublettes an. Die Mannheimer zeigten sich erholt und es hatte den Anschein, als könne man die einzelnen Spiele offener gestalten. Doch was man schon in der ersten Runde gesehen hatte, setzte sich jetzt fort: Die Sicherheit der französischen Spieler war beeindruckend. Es wurde nicht nur überwiegend sehr gut gelegt, es wurde insbesondere sehr sicher geschossen und viele Schüsse wurden direkt zu einem Angriff. Ein carreau sur place war an diesem Nachmittag keine Ausnahme. Das beeinflusste auch den Spielverlauf. So landete im Doublette Mixte eine erste "missglückte" Kugel von Anne Marie Della-Pietra ca. 80 cm vor der Zielkugel. Die Antwort von Ellen Krieger kam etwas weiter und blieb ca. 50 cm vor dem Schweinchen liegen. Nun begann ein fröhliches Schießen. Philippe Quintais schoß außerordentlich. So reichte ein Loch von Philipp Geis und die Aufnahme ging an das fanzösische Paar.
Es war genau diese Sicherheit, die auch bei den Doublettes in den Ergebnissen 4:13, 4:13 und 6:13 ihren Ausdruck fand. Damit stand es 0:5 und die Gesamtbegegnung war bereits jetzt entschieden.Da Klaus Eschbach bei der Vorstellung der Mannschaften davon gesprochen hatte, dass die beiden letzten Triplettes nur gespielt würden "falls erforderlich", machten sich nun viele Zuschauer bereits auf den Heimweg. Die Mannschaften spielten aber dann doch noch die beiden restlichen Triplettes vor einem etwas reduzierten Zuschauerkreis. Mit 1:13 und 12:13 gingen auch die beiden letzten Spiele für Sandhofen verloren und das Gesamtergebnis hieß 0:7. Insbesondere Philippe Quintais soll in seiner Partie noch das eine oder andere Kabinettstückchen gezeigt haben. Schade, aber in Abwandlung eines bekannten Zitats gilt hier vielleicht: Wer zu früh geht, den bestraft ….
Überlegen geführte Spiele – JA. Langweiliges Pétanque – keinesfalls. Natürlich waren es insbesondere die Franzosen, die hochklassiges Pétanque zeigten. Dabei brachte aufmerksames Beobachten durchaus neue Erkenntnisse oder Bestätigung bereits bekannter Spielweisen. So fällt dem Autor besonders auf: Die Franzosen sind in ihren Bewegungsabläufen völlig unspektakulär, verzichten weitgehend auf auffällige Rituale und individuelle Besonderheiten des Wurfstils sind kaum zu sehen. Wenn z.B. zu schießen ist, geht man in den Wurfkreis, wirft – und trifft. Und die Spiele laufen, wie schon an anderer Stelle früher festgestellt, schnell und bieten damit den Zuschauern eine hohe Aktionsdichte. Langwierige Wanderungen auf dem Platz finden nicht statt und man vermisst sie auch nicht.
Sandhofen hatte auch einen Pakt mit dem Wettergott geschlossen. Herrliches Spätsommerwetter bildete einen prächtigen Rahmen für diese Begegnung und trug so seinen Teil zu einer für deutsche Verhältnisse großen Zuschauerschar bei – der Bericht des DPV spricht von ca. 600 Zuschauern. So mag auch mancher bereits ausgeschiedene Spieler bei den an diesem Wochenende stattfindenden Groß-Gerauer Bouletagen sich kurzfristig entschlossen haben, sich noch unter die Zuschauer in Sandhofen zu mischen. Schießlich ist von Groß-Gerau aus Mannheim-Sandhofen fast um die Ecke. Und wann hat man schon mal die Gelegenheit, Spitzenspieler, wie an diesem Tag in Mannheim, live zu erleben? Es hat sich gelohnt.
28.09.2008: OCH-Finale – 1. FPC Frankfurt hat Heimrecht
Die 1-EURO-Münze flog und landete mit der "Zahl" nach oben im Groß-Gerauer Gras. Das bedeutete Heimrecht für den 1. FPC Frankfurt. Entsprechend groß war der Jubel bei den Frankfurtern und entsprechend "reserviert" die Reaktion bei LBJ Wiesbaden.
Die beiden Teams müssen sich nun auf einen Termin innerhalb der vorgegebenen Rahmenfrist einigen. Der Zeitraum beginnt am 28.09.2008 um 0:00 Uhr und endet am 02.11.2008 um 24:00 Uhr. Sobald ein Termin vereinbart wurde, wird er hier auf der Internetseite des HPV veröffentlicht.
An die Finalisten und die bereits feststehenden Drittplatzierten (Kassel und Wächtersbach) wird nach dem Finale der OCH-Jackpot ausgeschüttet. Darin befinden sich in diesem Jahr 560 EURO, die wie folgt verteilt werden:
1. Platz – 55 Prozent = 308 EUR
2. Platz – 25 Prozent = 140 EUR
3. Platz – 10 Prozent = 56 EUR ( 2 x)
Die Beträge werden im Anschluss an das Finale ausgezahlt oder den Vereinen überwiesen.
18.09.2008: Frankfurt und Wiesbaden im OCH-Finale
Auch die erste Doublette ging an den 1. FPC. Mit 13 : 6 setzten sich Willi Guth/Rolf Ruckelshausen gegen Egon Paschke/Heike Marten durch. Ab diesem Zeitpunkt standen die Rumkugler mit dem Rücken zur Wand. Das setzte offenbar bei Konstantin Singer/Mario Hoebel zusätzliche Kräfte frei. Mit 13 : 1 überrollten sie Natascha Sieling/Peter Henrici und verkürzten damit auf 1 : 3.
Die Entscheidung brachte dann aber bereits die dritte Doublette-Begegnung. Mit einem hauchdünnen 13 : 12 Sieg retteten sich Dieter Schwöbel/Frederick Zollfrank über die Zielliene und sicherten damit dem Frankfurter Team den Einzug ins OCH-Finale. Den Rumkuglern bleibt als Trost der Hessenmeistertitel und 10 % der OCH-Ausschüttung.
Die zweite Begegnung zwischen den "Ost-West-Mächten" 1. PC Wächtersbach und LBJ Wiesbaden endete mit dem selben Ergebnis. Auch hier behielt der Gast mit 4 : 1 die Oberhand.
Der Spielverlauf gleicht dem in Kassel wie ein Ei dem anderen. Die Gäste gehen nach den Triplette-Begegnungen mit 2 : 0 in Führung, bauen im ersten Doublette auf 3 : 0 aus und geben danach den ersten Punkt ab. Danach hatte Wächtersbach aber sein Pulver bereits verschossen und Wiesbaden machte den Sack zu.
Die Partien im Einzelnen:
Anja Gaug/Christian Hirtz/Klaus Treutlein – Masch Holly/Wolfgang Ackermann/Peter Weise = 9 : 13
Frank Schneider/Günter Gaug/Roland Wawrzyniak – Frank Lückert/Van Dung Dang/Jürgen Stracke = 3 : 13
Anja Gaug/Christian Hirtz – Barbara Ritter/Peter Weise = 4 : 13
Elke Bodmann/Günter Gaug – Van Dung Dang/Jürgen Stracke = 13 : 11
Klaus Treutlein/Roland Wawrzyniak – Frank Lückert/Wolfgang Ackermann = 11 : 13
Auch die Wächtersbacher haben ihr Trostpflaster bereits. Zweiter Platz in der Hessenliga und die Möglichkeit zur Teilnahme an der Relegation zur Bundesliga. Dazu kommen 10 % der OCH-Ausschüttung.
Das Heimrecht für das OCH-Finale zwischen Frankfurt und Wiesbaden wird bei den Groß-Gerauer Boultagen am 26./27. September 2008 öffentlich ausgelost.

