Liga Gießen

Einmal ist keinmal – Fortsetzung folgt? Der Liga-Großspieltag in Gießen

Der Großspieltag der hessischen Ligen ist vorbei und sogar das Wetter gibt uns jetzt eine Verschnaufpause. Wie hat der Platz gefallen? Hätte man irgendwie auf die Hitze organisatorisch reagieren können? War das Catering okay? Und vor allem: War das Ganze die Mühe wert? Mit Sicherheit wird darüber in der nächsten Zeit noch in den Vereinen und im Verband gesprochen. Aber eines ist klar: Dafür, dass niemand im aktuellen HPV-Präsidium jemals eine so riesige Veranstaltung mitorganisiert hat, gab es am Ende wirklich wenig Probleme. Das ist auch das Feedback, das immer wieder kam: Klasse Orga!

Dass schon lange im Vorfeld geplant und entschieden werden musste, ist klar. Ohne unseren Mann vor Ort, Michael Massee vom BC Linden, wäre es auch nicht gegangen. Nachdem klar war, dass die Stadt den Platz zur Verfügung stellt, ging es ja erst richtig los, v.a. für Michael und Gerhard. Es mussten Caterer gefunden werden, der Sportverein Blau-Weiß musste um seine Mithilfe bei den Klos gebeten werden (und hat uns einen Kreidewagen zur Verfügung gestellt). Es mussten zahlreiche Verträge geschlossen werden, z.B. für die Amoksperren an der Einfahrt oder für den Toilettenwagen. Erst 2 Wochen vor dem Ligaspieltag ist uns plötzlich aufgefallen, dass nicht geklärt ist, ob sich die Vertragspartner oder der HPV um Strom und Wasser kümmern müssen. Stress bis zuletzt. Ein schönes Beispiel: am Freitag kam der Toilettenwagen nicht – „irgendwann am Nachmittag“, Leute ausgefallen. Gerhard hing stundenlang am Telefon. Als der Wagen dann spät kam, hatte er nicht genug Schlauch. Der musste nachgeordert werden. Erst um kurz vor 20 Uhr war dann klar: Es klappt alles. Was lernen wir daraus? Wir müssen auf jedes noch so kleine Detail wie z.B. Kabelbrücken selbst achten. Auch wenn wir eigentlich nur Boule spielen möchten …

Am Freitag kamen alle, HPV-Team und Helfer:innen, zum Arbeiten schon am Vormittag zusammen. Es wurden 11 Ligen mit insgesamt 106 Ligateams auf 4 Ligaebenen erwartet – das bedeutete 159 Spielfelder. Abstecken konnte man auf dem harten Boden nichts, das war schon bei der Begehung klar. Hier brauchten wir Hugos Expertise. In einem Anhänger hat er Kreide, Streuwagen und sämtliches Zubehör mitgebracht und genau geplant, was wo und wie abgestreut werden musste. Die Fahrt mit dem Streuwagen ging schnell, aber das Messen dauerte ewig. Da kamen denn auch die ersten Verdurstungserscheinungen auf. Aber es klappte alles gut, bald waren alle ein eingespieltes Team. Die Caterer mussten noch eingewiesen werden, dann war alles vorbereitet und die ersten Spieler:innen testeten am Abend „ihren“ Boden.

Am nächsten Morgen lief alles reibungslos. Claudia hielt eine schöne Eröffnungsrede, in der sie sich im Namen des HPV noch einmal bei der Stadt, bei Michael Massee und den wichtigsten Organisatoren bedankte und in der der Umfang der Veranstaltung noch einmal sehr deutlich wurde. Sie übergab dann an den Gießener Oberbürgermeister, der wohl selbst gerne Boule spielt und nichts dagegen hätte, die Veranstaltung noch einmal in Gießen stattfinden zu lassen. Nach einer kurzen, aber launigen Rede des DPV-Schiedsrichters Thomas Heim wurde der Ligaspieltag mit 3 Glockenschlägen eröffnet. (Einen Teil der Reden könnt ihr im Video unten ansehen.)

Auch während der Veranstaltung gab es noch einiges zu tun, nun v.a. für die Turnierleitung. Diese nahm nicht nur die Anmeldungen der Teams entgegen, sondern verteilte auch Lagepläne – und Mülltüten. Glücklicherweise gab es keine Probleme mit der Technik, so dass Claudia und Joram die Spielergebnisse immer direkt eingeben und im Internet veröffentlichen konnten. So konnten sich v.a. die potentiellen Auf- und Absteiger immer schnell über den jeweiligen Stand informieren. Dass die Turnierleitung gleichzeitig Auskunftsbüro und Mädchen für alles war (z.B. kleine Wunden verarzten musste), war aber dann doch ein wenig zu viel. Auch hier lernen wir für ein nächstes Mal.
Die Schiris hatten sich nicht mit irgendwelchen Problemen herumzuschlagen und Klagen über falsches Messen hielten sich im üblichen Rahmen. Da genug Schiris da waren, hätte man diese vielleicht festen Bereichen zuteilen sollen, aber das war im Vorfeld so nicht abzusehen. Dem Ereignis entsprechend war sogar ein DPV-Schiedsrichter vor Ort, was zeigt, welchen sportlichen Stellenwert ein solches Event bekommen kann.

Sanitäter kamen nicht zum Einsatz, auch wenn hier und da Spieler:innen wegen Hitzeproblemen ausgetauscht werden mussten. Heiß war es überall, es gab keine Felder im Schatten. Der HPV hatte die Plätze nach einer Reise nach Gießen danach ausgewählt, wie schwer jeweils das Terrain ist. So hatte die 1. Liga eindeutig die schwersten Felder erhalten, aber trotzdem waren einige Spieler:innen der 3. und 4. Liga nicht so zufrieden. Ja, ein Parkplatz ist hart, aber sagen wir nicht immer, dass man im Boule jeden Platz spielen können muss? Die Bedingungen waren ja auch für alle gleich. Gleichzeitig gab es andere Rückmeldungen, dass gerade dieses anspruchsvolle Gelände sehr reizvoll gewesen sei. Vermutlich wird das aber in der nächsten Zeit nicht der einzige Punkt sein, der besprochen werden muss.
Hoffentlich finden nicht nur die Aufsteiger und die, die die erfolgreich gegen den Abstieg gekämpft haben, sondern selbst die abgestiegenen Teams, dass das eine sehr schöne Veranstaltung war, wo man mit vielen Spieler:innen aus anderen Ligen und Regionen beim Essen (oder dem „Essenwegbringen“) in Kontakt kommen konnte. Oder wo sich die Pavillonnachbarn austauschen konnten – die Pavillonsplätze unter den großen Bäumen waren der größte Pluspunkt bei der Hitze.

Was nicht so gut geklappt hat, war die Siegerehrung. Eigentlich war angedacht gewesen, dass die anderen Teams noch bei den Spielen der 1. Liga zusehen und bei der Meisterehrung dabei sein können, aber die Zeit spielte nicht mit. Die Meister mussten 2 Stunden auf ihre Ehrung warten und dann waren nur noch wenige Spieler:innen vor Ort. Eine gemeinsame Ehrung war daher nur noch in einem sehr kleinen Kreis und nach 18 Uhr möglich, so dass nicht alle Aufsteigerteams ihre Urkunde bekommen haben. Auch hier lernen wir für das nächste Mal – z.B. durch getrennte Ehrungen.
Bei ihrer Abschlussrede wies Claudia auch darauf hin, dass es einen Spieler gegeben hat, der in dieser Saison alle Ligaspiele gespielt und kein einziges verloren hat: Ben Weiland. Bravo!

Hier im Überblick die Liste der aufgestiegenen Teams:

      • 1. Hessenliga – Hessenmeister: LBJ Wiesbaden
      • 2. Hessenliga A: FPC Frankfurt 1
      • 2. Hessenliga B: TG Winkel 1
      • 3. Hessenliga Nord: BC Cassel 2
      • 3. Hessenliga Mitte-Nord: Rumkugler Kassel 2
      • 3. Hessenliga Mitte Süd: LBJ Wiesbaden 2
      • 3. Hessenliga Süd: BC Seeheim 1

    je 2 Aufsteiger:

      • 4. Hessenliga Nord: BC Linden 1 und PC Wächtersbach 2
      • 4. Hessenliga Mitte-Nord: BC Linden 2 und  SG Marborn 2
      • 4. Hessenliga Mitte-Süd: TV Dauborn 2 und TG 1886 Weiskirchen 3
      • 4. Hessenliga Süd: TV Crumstadt 2 und CdP Dieburg 5

    Die Wiesbadener und die Lindener können sich also gleich doppelt freuen.

    Fazit: Trotz Hitze und Platz ist alles – v.a. für ein erstes Mal – gut gelaufen und die Rückmeldungen gehen eher in Richtung: „Gerne eine Fortsetzung!“

    In der Presse, online und auf der Gießener Homepage waren wir präsent, aber sehr schade ist, dass die Hessenschau nicht kommen konnte – das Wochenende war zu voll mit anderen Veranstaltungen. Da bräuchten wir, falls das noch einmal stattfinden soll, eine Kontaktperson. Schade auch, dass ein Spieler, der (nur!) die Eröffnung mit den ca. 1.000 Spieler:innen mit einer Drohne filmen sollte, nicht aufgetaucht ist – nächstes Mal wäre das im Vorfeld genau abzusprechen.
    Aber immerhin, Hein Fuhrmann hat ein Händchen für Videos und gefilmt, wenn er nicht spielen musste. So haben wir hier wenigstens einen kurzen Nachklapp, danke Hein! https://youtu.be/jljb6Ry9Qrc