28.02.2010: Annecy 19. bis 21.02.10
Nach einer kurzen Nacht aufstehen um 6.00 Uhr, Frühstück und dann noch 3 Stunden bis zum Bouleodrome in Annecy. Nachdem uns das Navi – immer sind die elektronischen Helfer Schuld – in Genf eine fast einstündige Stadtrundfahrt verschafft hatte, haben wir es doch noch geschafft aus dem Labyrinth der Einbahnstrassen herauszufinden.
Genf ist mit Sicherheit mehr als diese Stadtrundfahrt wert, das können wir in 2 Wochen herausfinden. Denn wir haben auch nach Genf eine Einladung zum 1er HIVERNAL JEUNES de la GENEVOISE bekommen, drückt uns am 14.März die Daumen.
Zurück zum Thema, Ankunft in Annecy. Einfach überwältigend diese Boulehalle, 60 Bahnen in Turniergröße, verschiedene Beläge, eine ganze Seite mit Tribünen gestellt und auch auf der anderen Seite vor dem carré d’honneur eine Tribüne. Und diese Tribünen waren bereits in den Vorrundenspielen besetzt, ab den Halbfinals fast überfüllt. Ein Bild wie ich mir das auch für Turniere bei uns wünsche. Auch für die Spieler ein geiles Gefühl vor Publikum zu spielen, gut gespielte Kugeln, egal ob gelegt oder geschossen, wurden mit Beifall honoriert.
Das Starterfeld je Altersklasse (Juniors, Cadets und Minimes) 36 Teams, alle voll besetzt. Bei den Junioren 9 Poules, die Pouleköpfe mit eingeladenen ausländischen Teams gesetzt. Dies waren die Nationalteams von Frankreich, der Schweiz, Belgien, Tschechien, Polen, dem Gastgeber natürlich, einer Kadermannschaft aus dem Jura, dem Kader von Baden-Württemberg und Hessen. Alle anderen Mannschaften aus Frankreich mussten sich für dieses Turnier qualifizieren. Da waren schon „Knallerteams“ dabei.
Unser Poule mit alten Bekannten aus Montreux – St.Claude, einer Kadermannschaft aus dem Departement Isere und einer Mannschaft aus Djon. Das erste Spiel gegen Isere überzeugend zu 7 gewonnen, danach St.Claude, die waren Turnierzweite in Montreux. Dort in Montreux waren wir noch fast chancenlos. Hier haben die Kids zwar auch nicht gewonnen, aber dem Gegner nach einem schwachem Start doch noch 10 Punkte abgetrotzt. Die Einstellung hat gestimmt. Danach Barrage, wieder gegen den Gegner aus unserer ersten Begegnung. Schnelle Führung, gut gespielt, dann bei 11 zu 5 einen „Fünfer“ kassiert, daran hatten die drei zu knabbern. Die nächsten Aufnahmen ging es hin und her, letzten Endes verdient zu 11 gewonnen. Poulezweiter, also A Turnier.
Dann für heute Schluß mit Boulespielen. Abendessen und danach Transfer zu unserer Schlafstätte, einem Gymnasium. Am Morgen wieder um 6.00 Uhr wecken, duschen, Früchstück und zurück in die Halle.
Cadrage mit Freilos, danach 1/8 Finale gegen die Belgier. Ich hatte dieses Team schon letztes Jahr in Kayl beobachten dürfen, mir war klar das wir hier Außenseiter waren und eigentlich nur lernen konnten. Furioser Start ins Spiel, die ersten fünf Aufnahmen jeweils in der Reihenfolge Schweinchen, Legekugel press ans chochonnet, Schuß auf die Kugel und Sau ins Aus gespielt. Einfach genial. Das Spiel dann zwar zu 2 verloren, aber so deutlich wie das Ergebnis ausschaut, war es nicht. Nur eine Aufnahme mit 2 Punkten abgegeben, alle andern nur mit einem Punkt. Zusätzlich zu den ersten Aufnahmen noch weitere 4 mal das Schweinchen ins Aus gespielt. Am Ende hatten die Belgier immer noch eine Kugel zu spielen, insgesamt war das aber ein Spiel auf Augenhöhe. Es hat Spaß gemacht, diesem Spiel zuzuschauen. Die Belgier hatten es danach bis ins Finale geschafft. Da dieses Spiel auch eine Abstiegsquadrage zum B Turnier war, haben wir dort eine weitere Chance erhalten. Dort sind wir auf eine weitere – nicht die aus unserem Poule – Kadermannschaft aus dem Isere getroffen. Auch in diesem Spiel mehrere Aufnahmen mit Sau ins Aus, aber insgesamt war nach dem vorherigen Spiel die Luft raus, verloren zu 9. Ein starkes Turnier war für uns zu Ende, wir haben uns dann auf’s Zuschauen konzentriert.
Fazit für mich für dieses Wochenende: Knapp 1300 Kilometer gefahren, wenig Schlaf gehabt, Sonntag Nacht erst um 1.30 Uhr zuhause angekommen, einige graue Haare (es stresst ganz schön, nur am Rand zu coachen) mehr, und trotzdem enorm viel Spaß gehabt. Vor allen Dingen macht es Spaß zu sehen, wie die Kids an einem solchen Turnier „wachsen“. Und sowohl für Spieler, aber insbesondere für die Betreuer, gibt es bei solchen Events mehr als genug Möglichkeiten Freundschaften zu schließen, zu vertiefen und Kontakte zu knüpfen.
Ein klasse Turnier, ein starkes Starterfeld, eine funktionierende Turnierorganisation und eine perfekte Logistik. Ich hoffe, wir Hessen werden nächstes Jahr wieder eingeladen.
Ein dickes Danke an Charles Guirao, Président du sectuer Annécien de Pétanque und dem Organisationskomitee des Departements Haute-Savoie für ein tolles Wochenende sagen das Team Sabine, Jasmin, Jinzhao, André und Hendryk