31.05.2008: Toller Spieltag der 4. Liga Süd in Jügesheim

rodgau_regenguss-800.jpg"Wie macht das eine Bouleabteilung, die in diesem Jahr ihre 1. Ligasaison spielt?" fragte ich. Bischoff: "Nun, da kommen mir meine langjährigen Erfahrungen in Dieburg zugute. Außerdem haben wir ein tolles Team, das sofort bereit war, als Veranstalter zumindest für einen Teil der Spieltagsbegegnungen in die Bresche zu springen." "Und wie habt Ihr die Schiedsrichterfrage gelöst?" fragte ich nach. "Nun, wir haben zwar nur 14 Lizenzinhaber, aber zwei Schiedsrichter und einen Anwärter – das ist sicher eine besondere Situation. Insofern war dies kein Problem." Die Routine von Walter Bischoff zeigte sich, als ein heftiger Gewitterschauer aus dem dunkelgrauen Himmel losbrach. "Zehn Minuten Spielunterbrechung für alle Partien" war die Durchsage über Lautsprecher und es war selbstverständlich, dass nach Abklingen des Schauers weitergespielt wurde. Dies alles zeigt, dass durchaus kein Großverein erforderlich ist, um einen Spieltag einer Spielklasse in der Hessenliga auszurichten. Es braucht nur einige hilfsbereite Hände und die Bereitschaft, im Sinne eines funktionierenden Spielbetriebs auch Aufgaben zu übernehmen. Und ein plötzlicher Gewitterschauer bricht auch nicht über jeden Spieltag herein.

Der TGM SV Jügesheim ist zwar ein Großverein, erwachsen aus dem Zusammenschluss zweier ehemals selbständiger Vereine. Turn- und Fussballverein schlossen sich zusammen und bieten für aktuell ca. 1.600 Mitglieder ein breit gefächertes Programmangebot. Von Fussball und Turnen über Gymnastik, Tanzen, Judo und viele weitere Sportarten ist seit drei Jahren auch eine Bouleabteilung im Spektrum diese Breitensportvereins. Auch wenn die Boulespieler die kleinste Abteilung dieses Vereins sind, waren sie trotzdem bereit und in der Lage, diesen Ligaspieltag bestens auszurichten – die tolle Infrastruktur des Großvereins war dafür sicher hilfreich, das soll nicht verschwiegen werden. Aber trotzdem ein dickes Lob für die Jügesheimer, bekräftigt von Martina Becker, der Präsidentin des Hessischen Pétanque Verbands, die diese Veranstaltung am Nachmittag besuchte. Vielleicht sind diese positiven Erfahrungen und Eindrücke Anlass für andere Vereine, ihre Bereitschaft für die Teilausrichtung eines Spieltages intern zu fördern. Wir können uns im sportlichen Wettbewerb nur messen, wenn jeder Verein im Rahmen seiner Möglichkeiten bereit ist, uns die Voraussetzungen für den Wettkampf zu bereiten. Und wenn man sich selbst z.B. die Turnierleitung noch nicht zutraut, hilft vielleicht ein "Experte" eines befreundeten Vereins. Es ist nicht so schwer wie es scheint und wie sagte doch Walter Bischoff: "Es ist doch selbstverständlich unter Sportlern, dass man sich gegenseitig hilft."

Gespielt wurde an diesem Tag selbstverständlich auch und es war schwer für den Zuschauer, bei den vielen parallel laufenden Partien sich für eine zu entscheiden. Aber ich habe an diesem Tag einige tolle Spiele gesehen und habe den Eindruck gewonnen, dass die Spieler mit gleichem Engagement dabei sind, wie am vorigen Spieltag die Spielerinnen und Spieler der 1. Liga – vielleicht sogar trotz allen Ehrgeizes ein wenig entspannter. Es war schön hier dabei gewesen zu sein. Über die Ergebnisse berichtet im Detail unser Ligaleiter in den nächsten Tagen an dieser Stelle.