06.07.2008: DM-Mixte-Quali auf der Tromm

Der BC Tromm hat das Glück, im SV Wahlen einen ortsansässigen Sportverein zum Partner zu haben, der sein Vereinsheim zur Bewirtschaftung und für die Organisation zur Verfügung stellt. Das gemeindeeigene Sportplatzgelände ist so weitläufig, dass selbst sehr große Veranstaltungen hier stattfinden können. Nun ist das Spiel auf einem Sportplatz nicht gerade beliebt. Doch wo gibt es noch unbefestigte Plätze in den Gemeinden, die über den Umfang eines etwas breiteren Parkweges hinausgehen. Die Pflegekosten eines solchen Platzes lassen die Gemeinden lieber zu einer Lösung mit Betonplatten oder Pflastersteinen greifen. Sieht gut aus, strahlt eine gewisse Ordnung aus und ist bei den Folgekosten ungleich günstiger, als ein Platz mit wassergebundener Decke oder Kiesschicht, der regelmäßig gesäubert und gepflegt werden muss. So fehlen uns nicht nur die städtischen Plätze für Liga und Turnier sondern oft sogar die Spielgelegenheit für einen umfangreicheren Spielabend im innerstädtischen Umfeld. Da bleibt dann wirklich nur noch der Sportplatz sofern es sich um einen Hartplatz handelt, sonst fällt sogar diese Option weg.

Nun zeigten die Erfahrungen bei der heutigen Quali, dass auch die Frage der Spiele auf dem Sportplatz nicht eindeutig zu beantworten ist. Nach einigen Vorbehalten gegenüber solch "einfachem Gelände" hatten sich die Verantwortlichen um Günter Stier zusammen mit den Zuständigen im Verband darauf geeinigt, die Quali Mixte auf den Wegen, Zufahrten und Parkplätzen rund um das Sportgelände zu spielen. Das erschien sinnvoll, weil auch das Gelände in Bacharach, wo die DM stattfindet, einen Untergrund der Extraklasse bietet. Gut gedacht – aber niemand kann es allen recht machen. Erscheint das eine Gelände zu einfach, wird das andere Gelände als unzumutbar und zu schwierig bezeichnet. Im Gegensatz zum Fußball, wo in Interviews nach verlorenen Partieen regelmäßig den Platzverhältnissen eine wesentliche Schuld zugewiesen wird, ist es beim Pétanque üblicherweise so, dass beide Mannschaften auf dem gleichen Terrain spielen. Die individuelle Wahrnehmung mag allerdings abhängig vom Ergebnis manchmal eine andere sein. Die Verantwortlichen auf der Tromm standen entsprechenden Reklamationen einiger Teilnehmer jedenfalls sehr gelassen gegenüber.

Überhaupt – die Turnierleitung mit Rütger Alexander und Hans Pecher zeigte sich souverän und erklärte auch dem soundsovielten Nachfrager geduldig, wie das mit den Poules organisert ist und bei welcher Mannschaft sich die jeweilige Spielberichtsmappe befindet. So waren nach einer Viertelstunde alle zu den ihnen zugeteilten Spielbahnen unterwegs. Markus Stier als Oberschiedsrichter und Hendryk Wagener, der laut Namensschildchen als Herrmann Trenschel firmierte, hatten, jedenfalls bis kurz nach Mittag (danach zog es mich wieder in den Rheingau) einen geruhsamen Tag. Boulespieler sind halt in der Lage, sich weitgehend selbst zu organisieren.

Wie sagten mir schon die Winkeler Spieler nach dem gestrigen Ligaspielttag: "Nette Leute, die auf der Tromm" – ich kann das nach meinem heutigen Besuch nur bestätigen. Außerdem klappt die Verpflegung vorzüglich und trotzdem viele eben schon den zweiten Tag hintereinander Dienst taten, waren alle freundlich und zuvorkommend. Solange das so ist, nehmen wir die etwas umständliche Anfahrt gerne in Kauf – es sei denn, es findet sich ein anderer Verein, der den Leuten vom BC Tromm auch mal ein wenig Entlastung verschafft. Auch die Mitglieder des BC Tromm werden sicher gerne einmal eine Veranstaltung ausschließlich als Teilnehmer genießen.

Über die Ergebnisse der Quali wird von den dafür Zuständigen an dieser Stelle berichtet. Mir war heute darum zu tun, einmal das "Drumherum" ein wenig zu beleuchten und Verständnis zu wecken sowie Dank zu sagen, dafür, dass uns hilfs- und einsatzbereite Menschen überhaupt erst ermöglichen, Ligabetrieb, Turniere und eben auch Qualis zu spielen. Dafür herzlichen Dank zur Tromm verbunden mit der Aufforderung an alle, über die eigenen Möglichkeiten zur Ausrichtung auch einer kleinen Veranstaltung noch einmal nachzudenken.